Thies Hagge

erzählt seine Geschichte mit Gott:

 

Ich bin durch den ERF zum Glauben an Jesus gekommen. Ich war damals 15 Jahre alt.

Bei meiner pubertären Suche nach Orientierung und Lebenssinn stieß ich beim Hören der Mittelwelle und der Kurzwelle meines Radios neben der Propaganda von Radio Moskau und der deutschen Koranstunde von Radio Teheran auch auf den ERF, eine Art christlichen Piratensender, der damals von Monaco aus sendete und nur einige Stunden am Tag über Mittel- und Kurzwelle zu empfangen war. Ich war fasziniert.

Hier wurde auf eine Art vom Glauben an Jesus Christus geredet, wie ich sie zuvor noch nicht erlebt hatte.

Ich nahm schriftlich Kontakt zu dem Sender auf und mir wurde neben manchem Informationsmaterial über den Radioempfang auch eine Broschüre zugesandt, die mir den Weg zu Gott erklären sollte. Das interessierte mich. Vier Schritte wurden hier erläutert:
 

  1. Gott liebt jeden Menschen, auch dich!
  2. Auf Grund deiner Sünde bist du von Gott getrennt und kannst seine Liebe nur gebrochen bzw. ansatzweise erleben. Die Sünde steht wie eine Mauer zwischen Gott und dir.
  3. Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam in diese Welt, um aus Liebe den freien Zugang zu Gott wieder jedem Menschen zu ermöglichen. Deshalb starb er als einziger, der nie gesündigt hatte, stellvertretend für dich und deine Schuld am Kreuz von Golgata.
  4. Nach seinem Tod ist Jesus auferstanden. Er lebt bis heute und du kannst eine lebendige Beziehung zu ihm und damit auch zu Gott haben, wenn du ihm dein Leben anvertraust, indem du ihm deine Schuld bekennst, seine Vergebung annimmst und ihm die Herrschaft über dein Leben überlässt. Das erfordert eine Entscheidung von dir, die du vollziehst, in dem du zu Jesus ein Gebet der Lebensübergabe sprichst.

Ein möglicher Text für so ein Gebet war in der Broschüre auch abgedruckt.
 

Da ich neugierig war und mich zugleich unbeobachtet fühlte, setzte ich mich auf mein Bett und sprach dieses Gebet. Ich wollte herausfinden, ob ich auf diese Art wirklich eine lebendige Beziehung zu Gott haben könne.

Zunächst passierte gar nichts. Aber weil in der Broschüre stand, dass ich nun täglich in der Bibel lesen und beten solle, tat ich dies. Außerdem hörte ich immer häufiger den ERF.

Und bald merkte ich, dass es einen großen Unterschied machte, ob ich betete oder nicht. Ja, ich wurde ganz sicher, dass es diesen Jesus gibt, dass er mich liebt, und das er mein Gebet hört.
 

Für mich war bald klar: er sollte die Nummer eins in meinem Leben sein, ihm wollte ich folgen. Das gilt bis heute und hat mein Leben mehr als alles andere geprägt.

In der Broschüre stand auch, dass ich mich einer lebendigen Gemeinde anschließen solle, in der Jesus Christus im Mittelpunkt stände und die Bibel als sein Wort angesehen würde. Ich kannte zu jenem Zeitpunkt nur die Kirchengemeinde meines Dorfes, in deren Gottesdiensten sich neben dem Pastor lediglich eine kleine Zahl von Konfirmanden und sonntäglich wechselnder Erwachsener, die in der vorhergehenden Woche eine Beerdigung in ihrer Familie gehabt hatten, versammelten.

Obwohl ich bald jeden Sonntag den dortigen Gottesdienst besuchte, war das was, was ich hier erlebte, nicht lebendigen Gemeinde im Sinne der Broschüre vom ERF.

Ich lebte meinen Glauben also die nächsten Jahre alleine. Alleine mit meiner Bibel, dem Gebet, dem Hören von christlichen Radiosendungen und dem Umsetzen von dem, was ich als Gottes Willen erkannte.

Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie groß meine Freude war, als ich zum Studieren in eine Stadt zog und mich dort einer lebendigen Gemeinde anschließen konnte. Bald war ich Mitglied eines Hausbibelkreises und einer christlichen Studentengruppe und arbeitete auch in der Gemeinde mit. Ich fand Glaubensgeschwister, mit denen ich mich über meinen Glauben austauschen und mit denen ich zusammen beten konnte. Wie viel besser war das als mein Solo-Christentum. Und doch hatte Gott mich durch die Zeit ohne christliche Gemeinschaft mit anderen hindurchgetragen und meinen Glauben bewahrt.

Noch heute packt mich manchmal eine große innere Freude, wenn ich mit anderen Christen zusammen bete und ich bin dann erfüllt von dem Gedanken: das hier sind wirklich meine Schwestern und Brüder, mit denen Gott mich zusammengestellt hat.
 

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Thies

 

 

Thies Hagge ist heute Pastor und gründete die erste Arche 2005 in Hamburg!
 

 

 

© Foto: Thies

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5 Gedanken zu „Thies Hagge

  1. Tobi

    Hallo Thies.

    Danke das du deine Geschichte mit Gott erzählt hast. Ich habe diese Woche zum ersten Mal in der Bibel gelesen, nicht lachen!! Bin halt irgendwie auf der Suche nach Gott.
    Solche Geschichten wie deine find ich super!
     
    Tobi

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  2. Thies

    Hallo Tobi,
    danke für Deine netten Worte.
    Was die Suche nach Gott und das Bibellesen angeht: bleib dran, du bist auf dem richtigen Weg!
    Liebe Grüße, Dein Thies

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  3. Anke

    Es sind doch immer die Momente auf der Bettkante, die Leben verändern. 😉 Ich mag das an Gott. Still, dezent, unspekatulär und so großartig wirksam.

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  4. Franz Josef Lemmen

    Guten Morgen,

    gerne sehe ich die Sendungen von bibel.TV.

    Auch die Sendungen mit Ihnen. Ihr Name wird eingeblendet mit der Bezeichnung "Pastor". Sie sind gekleidet wie ein katholischer Priester. Das finde ich gut so. Leider tragen in der katholischen Kirche Priester den Römerkragen nicht mehr. Das bedauere ich sehr.

    Eigentlich ist das doch ein Bekenntnis, dass man Mitarbeiter im Reich Gottes ist.

    Mit freundlichem Gruss

    Franz Josef Lemmen

     

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