Schlagwort-Archiv: Gebet

Beschenkte Menschen beschenken

Ein jüdischer Schüler wollte einem Rabbiner erzählen, was er glaubte. Der Rabbiner antwortete: "Lass mich zwei Wochen lang bei dir wohnen, dann sage ich dir, was du glaubst!" Er wusste: Das, was sein Schüler wirklich glaubt, zeigt sich nicht in seinen Worten, sondern in der Art, wie er sich verhält, wenn niemand zuschaut. 

Für Dich, liebe/r Blogleser/in gilt das Gleiche! Wie Du Dich nach außen hin präsentierst, spielt keine Rolle. Als Harry und Meghan heirateten, kamen im TV sogenannte "Royal Experten" zu Wort. Sie schienen ganz genau zu wissen, wie die Beiden ticken. Doch in Wirklichkeit weiß es keiner, außer ihren engsten Vertrauten und natürlich Gott.

Menschen aus Königsfamilien, Politiker, "Stars und Sternchen" … sie alle sind darauf geschult in der Öffentlichkeit ihre Schokoladenseite zu zeigen. 


Wahre Größe zeigt der, der hinter den Kulissen Dank und Wertschätzung gegenüber seinen Mitmenschen ausdrückt!

Der niemanden seiner Mitarbeiter bevorzugt, während er andere ausschließt und minderwertig behandelt. Der einfache Arbeiter und Reinigungskräfte mit dem gleichen Respekt wie seine unmittelbaren Berater und Helfer behandelt. Wer so drauf ist, der lebt, wie es Paulus ausdrückt: 

"Seid einmütig untereinander! Strebt nicht hoch hinaus und seid euch auch für geringe Aufgaben nicht zu schade. Hütet euch davor, auf andere herabzusehen."Römer 12, 16 HfA 

Wie sehe unsere Welt aus, würde es mehr Menschen geben, die sich diese Aussage zu Herzen nehmen und danach leben würden??

Von "sehen" kommen wir doch gleich mal zu "säen" – denn darum geht es letztendlich. Du weißt schon, dass "Säen und Ernten – Prinzip": Überlege, wie Du behandelt werden möchtest, und behandle andere ebenso. Aber nicht aus dem Motiv heraus, irgendwas Tolles im Gegenzug zu erwarten. Denn wer kalkuliert, kann es auch gleich bleiben lassen.

Säen

 

Säe Liebe, Respekt, Toleranz, Hoffnung, Glaube.

Gib, wenn es Dir möglich ist. Nicht aus Eigennutz, sondern weil Gott es sich wünscht.

 

 


 

 

Beschenkte Menschen beschenken andere.

Wenn Du Dir Unterstützung wünschst, unterstütze andere. Wenn Du ein Lächeln erwartest, lächle selbst. Wenn Du Dir Freunde wünschst, dann sei selbst ein Freund.

Manchmal wirst Du sofort ernten und manchmal wirst Du länger darauf warten müssen. Manchmal erntest Du an gleicher Stelle, an der Du gesät hast, ein anderes Mal erntest woanders. Säen und Ernten bedeutet Leben. Ist das Leben nicht spannend?

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 4. Juni 2018 veröffentlicht.

„Wo ist Gott in meinem Leid?“

Hey Gott. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute schreie ich zu Dir!! Hör mir doch mal zu! 

Wann habe ich endlich genug gelitten? Ich stehe mit einem Fuß bereits im Grab. Es sagen eh schon alle, dass es mit mir bald aus ist. Ich werde immer schwächer … ich kann nicht mehr! Hast Du mich aufgegeben wie einen Toten? Um die kümmerst Du Dich auch nicht mehr. Du hast mich in die totale Krise gestürzt, ich seh kein Licht mehr. 

Es fühlt sich an, als würde Deine Wut mich wie eine Dampfwalze überrollen. Ich liege am Boden und komme nicht mehr hoch. Meine Freunde hast du mir auch genommen, sie wenden sich alle von mir ab. Ich bin in meinem eigenen Leben gefangen und sehe keinen Ausweg mehr. Vor Schmerzen wird mir ganz schwarz vor Augen. Und jeden Tag schreie ich zu Dir!!  […] Warum hast Du mich verstoßen, Gott? Warum versteckst Du Dich vor mir? Solange ich denken kann, fühle ich mich gequält und denke ich sterbe bald. Immer wieder neue Problemen! Ich werde fast irre! Deine Wut macht mich kaputt! An allen Ecken und Kanten … irgendwo kommt der nächste Mist auf mich zu! Freunde habe ich schon lange nicht mehr, die Nachbarn wollen auch nichts von mir wissen. Mein einziger Begleiter ist die Dunkelheit … 
 

Verzweiflung


Keine Sorge, dieser Text stammt nicht von mir. Sondern direkt aus der Bibel. Psalm 88, mit meinen Worten wieder gegeben.


Ermutigend, nicht wahr? – Ok. Nicht wirklich!

Denn da stellt sich doch die Frage, warum hilft Gott diesem Menschen nicht – der so verzweifelt und hartnäckig zu Gott schreit? Oder schwimmt der Kerl so tief in seiner Badewanne voller Selbstmitleid, dass er Gottes helfende Hände gar nicht sieht / sehen will – weil er sich nicht bemüht über den Wannenrand zu gucken? Selbst schuld?

Fakt ist, dass die Bibel nichts zensiert. Obwohl wir natürlich viel lieber die schönen Stellen lesen! All die tollen Wunder alá Krankenheilung, Totenauferstehung, Brotvermehrung etc. Na klar, das ermutigt uns! 

Wer will schon am Sonntagmorgen mit Psalm 88 belästigt werden?

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 16. November 2017 veröffentlicht.

„Bete aufrichtig, vertraue – dann heilt Dich Gott!“ – Echt?

Kennst Du folgende Aussage?

 "Jesus hat uns von Krankheit und Leid befreit! Wir müssen sie nicht ertragen, wir können dagegen beten!"

Hast Du Dich daraufhin schon gefragt warum dann viele Menschen (inkl. Christen) trotzdem krank sind und furchtbares Leid (zB. Missbrauch) erleben?

Ich habe darauf bis heute keine Antwort bekommen. Da werden sie ganz still, die Menschen die scheinbar am lautesten beten. Kann es sein, dass ihr Konstrukt der heilen Welt mit diesen unbeantworten Fragen zu zerbrechen droht? Oder liege ich vielleicht falsch? Verstehe ich die (einfache?) Logik nicht, die dahinter steckt?
 

Das Ganze erinnert mich an die alte Büroweisheit:
 

Verwirren sie uns nicht mit Tatsachen


Leider hängt dieses Schild symbolisch wohl an so mancher Gemeindetür oder zumindest an der Tür einzelner Menschen.

Spricht da etwa Frust aus meinen Worten? Ein bisschen. Vielmehr Traurigkeit. 

Denn es traut sich doch kaum einer sein Leiden zu äußern, gerade dann wenn es "unsichtbare" Leiden sind! Ein gebrochenes Herz lässt sich besser verstecken, als ein gebrochener Arm. Doch alles was wir verstecken, unter den Tisch kehren, was nicht ans Licht kommt, erdrückt uns. Bis es manch einer nicht mehr aushält … 


"Bete aufrichtig, vertraue – dann heilt Dich Gott!" – Was für eine zynische Anmaßung so etwas zu behaupten! Nein, so einfach ist das eben nicht. Leid kann man nicht weg erklären.

Wer das tut, begibt sich in einen Teufelskreis, in dem wir unsere Mitmenschen unterdrücken und einschüchtern.


Statt sie in den Arm zu nehmen und ihnen zu zeigen: "Du bist nicht allein!" verzweifeln sie still und weinen leise. Welche Last legt man Menschen nur auf, mit frommen Idealen die es gar nicht gibt?! Wieviel Last müssen sie damit zusätzlich ertragen? 

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 13. November 2017 veröffentlicht.

Warum ist echtes Zuhören nur so schwer?

Ein Reisezirkus in Dänemark gerät in Brand. Der Direktor schickt daraufhin den Clown, der schon zur Vorstellung umgezogen ist, in das benachbarte Dorf, um Hilfe zu holen, da die Gefahr besteht, dass über die abgeernteten und ausgetrockneten Felder das Feuer auch auf das Dorf übergreifen wird. Der Clown eilt in das Dorf und bittet die Bewohner, sie mögen schnellstens zu dem brennenden Zirkus kommen und löschen helfen. Aber die Dörfler halten das Geschrei des Clowns lediglich für einen gelungenen Werbetrick, um sie möglichst zahlreich in die Vorstellung zu locken; sie applaudieren und halten sich die Bäuche vor Lachen. Dem Clown ist gar nicht zum Lachen zumute. Er möchte weinen und er versucht vergebens den Dörflern klarzumachen, dass dies keine Verstellung sei und auch kein Trick ist, sondern bitterer Ernst. Sein Flehen steigert das Gelächter nur und man ist sich einig: Dieser Clown spielt seine Rolle wirklich gut! Dann geschieht, was geschehen muss: Das Feuer greift tatsächlich auf das Dorf über und jede Hilfe kommt zu spät, so dass Dorf und Zirkus gleichermaßen verbrennen. (Gleichnis von Søren Kierkegaard, zitiert nach J. Ratzinger)


Echtes Zuhören ist eine Herausforderung!

Denn wir Menschen hören gerne das, was wir hören wollen und nicht was wirklich gesagt wird. Wir können wunderbar weg hören oder etwas überhören, aber wirklich hinhören und zuhören ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Lasst uns das ändern! 
 

zuhoeren


Zuhören ist eine Form der Nächstenliebe!


Was bedeutet echtes Zuhören?

Ein guter Zuhörer nimmt sein Gegenüber ernst und schenkt ihm Zeit. Er ist geduldig, hält sich zurück, lässt den anderen aussprechen und gibt seinen Senf nicht ungefragt dazu. 

Ein guter Zuhörer hält die Klappe und geht nicht direkt auf Abwehr, nur weil er nicht hören will was gesagt wird oder es seiner eigenen Meinung widerspricht. Auch wenn die Stimmen in ihm immer lauter werden, bleibt er ruhig. Ein guter Zuhörer ​hört geduldig zu, auch wenn etwas gesagt wird, dass ihn nicht interessiert, weil er weiß das es dem anderem wichtig ist. Zuhören ist letzendlich Beziehungsarbeit!

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 23. August 2017 veröffentlicht.

Hilfe, ich spüre Gott nicht …

Was wäre der Mensch ohne Gefühle?? Ein Roboter, der ein trostloses Dasein fristet?! Wahrscheinlich.

Gott sei Dank sind wir mit einer mega Bandbreite von Gefühlen ausgerüstet.


Doch was, wenn wir in Bezug auf Gott nur wenig spüren? Wenn wir nicht oder kaum spüren, wie er unseren Mangel ausfüllt? Wie er uns liebt? Wie groß seine Gnade ist??


Kann es sein, dass diese Fragen unter Christen selten ausgesprochen werden und dennoch in vielen Köpfen sind? Nähern wir uns einem Tabu-Thema??
 

Ich bin ein sehr rationaler Mensch und "spüre" Gott auf emotionaler Ebene selten. Gerade in charismatischen Gemeinden wird Gott durch Lieder (Lobpreis) ausgiebig angebetet. Menschen schließen die Augen, heben die Hände, singen vollen Herzens mit und manchmal fließen vor Rührung sogar Tränen. Und ich? Naja, ich fühle nicht viel. Die Musik spricht mich meist nicht an, ich komm nicht "in Stimmung" – wenn ich mich dennoch zum mitsingen überwinde, Hände hebe und Augen schließe komme ich mir albern vor. Ich fühle mich fehl am Platz.
 

Vor einigen Jahren als ich Christ wurde, hat mich das unter Druck gesetzt – ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich dachte: "Was stimmt denn mit mir nicht??" 
 

Blick aufs Meer


Doch heute ist das für mich okay. Ich habe eben andere Wege mit Gott zu sprechen; beim Laufen, beim Radfahren, beim Staubsaugen …
 

Es geht nicht darum den frommen Hampelmann zu spielen; Hände heben, Augen schließen und notgedrungen mitzusingen, nur weil man das "eben so macht". 

Gott steht auf authentische Menschen! Er will DICH so wie Du bist und keinen Schauspieler.


Das ist mir heute klarer als damals, weil ich aufgehört habe mich selbst zu beurteilen und ständig zu hinterfragen alá: "Vielleicht glaube ich nicht genug?" oder "Vielleicht bete ich nicht richtig?"


Ich hab mich frei davon gemacht und so einen Zugang zu Gott gefunden – auch ohne Hände heben, Augen schließen und Halleluja singen.

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 22. Februar 2017 veröffentlicht.

Können wir Gottes Denken und Handeln beeinflussen?

Was meinst Du? 


Ich glaube, dass wir Gott defintiv beeinflußen können. Denn sonst wären alle Gebete vergebens …

Allerdings werden wir seine Persönlichkeit – seinen Charakter – nicht verändern können. Er wird uns lieben, egal ob wir das gut oder schlecht finden, dagegen rebellieren oder es uns schlichtweg scheißegal ist. 


Ich bin überzeugt davon, dass sich Gott keine passive, sondern eine aktive Beziehung zu uns Menschen wünscht. Auch zu Dir! Es geht ihm nicht um den Monolog; sondern vielmehr um den Dialog. In jeder gesunden Beziehung wird gemeinsam gesprochen und beratschlagt. So ist oder sollte es auch in der Beziehung zwischen Mensch und Gott sein. Natürlich ist er der, mit dem besseren Überblick. Anders als wir Menschen macht er auch keine Fehler. Er allein ist eben der berühmte "Meister" der vom Himmel gefallen ist 😉 


In Jesaja 1, 18 LUT 2017 steht: "So kommt denn und lasst uns miteinander rechten (reden), spricht der Herr." –


"Lass uns gemeinsam reden. Ich will mir Deine Sicht der Dinge anhören und vielleicht finden wir gemeinsam einen Weg!" – Wie ein Vater oder Freund, hört Gott uns zu.

 

Es gibt ein Gleichnis, in dem es um einen Richter geht …

"… dem Gott und die Menschen gleichgültig waren. Tag für Tag bestürmte ihn eine Witwe mit ihrer Not: 'Verhilf mir doch endlich zu meinem Recht!' Immer wieder stieß sie bei ihm auf taube Ohren, aber schließlich sagte er sich: 'Mir sind zwar Gott und die Menschen gleichgültig, aber diese Frau lässt mir einfach keine Ruhe. Ich muss ihr zu ihrem Recht verhelfen, sonst wird sie am Ende noch handgreiflich."

Und Jesus, der Herr, fügte hinzu: "Ihr habt gehört, was dieser ungerechte Richter gesagt hat. Meint ihr, Gott wird seinen Auserwählten nicht zum Recht verhelfen, wenn sie ihn Tag und Nacht darum bitten? […]" Lukas 18, 1-8 HfA
 

graffiti-1450798_640

Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde am 17. November 2016 veröffentlicht.

Hat Gott alle Freiheit zu tun und zu lassen, was er will?

Stell Dir vor, jemand bittet Dich um etwas – er lässt Dir allerdings keinen Entscheidungsspielraum.
Er lässt Dir keine Freiheit und engt Dich ein. Wenn Du nicht tust, was er erwartet, dann ist er enttäuscht und wütend auf Dich. Zwischen Mensch und Gott herrscht oft das gleiche Prinzip. 


Gott handelt anders als erwartet = Gott ist doof = ich bin unzufrieden!


Sollten wir uns das so einfach machen? Haben wir das Recht dazu?
Hat Gott wirklich alle Freiheit zu tun und zu lassen, was er will?
 

Für uns Menschen ist Freiheit ein wertvolles Privileg. Für Gott erst Recht!

… sage ich aus vollster Überzeugung.
 

Bildschirmfoto 2016-11-16 um 13.35.37


Ich bin der Meinung, wir sollten seine Grenzen akzeptieren. Wenn er "nein" sagt – unsere Bitten ablehnt – dann ist das sein Recht und seine Freiheit. Wer sind wir Menschen, dass wir Gott befehlen wollen, wie er wann zu handeln hat?


Meiner Ansicht nach, haben wir keinen Anspruch auf einen "lieben Gott"
– der nur das tut, was in unseren Augen "gut" und "richtig" ist. 


Wenn Gott etwas tut, dann tut er das noch immer aus freiem Willen. Gott lässt sich nicht unter Druck setzen oder gar manipulieren. Diese Freiheit Gottes zu akzeptieren, fällt den meisten von uns schwer. Mir auch. In manchen Situationen ist das nur allzu verständlich … z.B. in Hiob's Situation.

Der hat so ziemlich alles Leid erlebt, was man nur erleben kann. Seine Kinder starben, er verlor alles Hab und Gut, wurde selbst schwer krank … und seine Frau fiel ihm auch noch in den Rücken, als er weiterhin auf Gott vertraute. Doch Hiob blieb dabei, er sagte: 
 

"Der Herr hat mir alles gegeben und der Herr hat es mir wieder weggenommen.
Gelobt sei der Name des Herrn!«
– Hiob 1,21b

Dieser Beitrag wurde am 16. November 2016 veröffentlicht.